Bei uns war lange Frühling...
... bis in der zweiten Septemberwoche unsere Dialog:Frühlingsakademie stattgefunden hat. Seit fünf Jahren bieten wir nun in dem bewährten Format zehn Workshops und drei Vorträge rund um das Thema Sucht in einer Woche an, die in unserem Kinoevent ihren Höhepunkt findet. Wichtig ist es uns, neben dem Tagesseminar „Suchtbasics und Umgang mit suchtkranken Personen“ jedes Jahr Akzente zu aktuellen Themen zu setzen. Wir haben die Ergebnisse der dialogweiten Alkoholevaluation vorgestellt, einen Einblick in die ambulante Arbeit mit alkoholabhängigen Personen gegeben und einen Vortrag über die relevantesten Psychopharmaka und deren Einsatz gehalten. Wir haben präsentiert, wie das Arbeiten im Zwangskontext im Zusammenhang mit der Justiz gut funktionieren kann und welche Auswirkungen die Pandemie auf die betriebliche Suchtprävention hat. Wir haben uns die Frage gestellt, ob Menschen mit Suchterkrankungen öfter Verschwörungstheorien anhängen, und gelernt, dass es nicht so ist. Wir haben uns mit der speziellen Situation jugendlicher Drogenkonsument_innen auseinandergesetzt und mit der noch spezielleren Situation von Jugendlichen mit problematischem Konsum von digitalen Medien im Zusammenhang mit Autismusspektrumstörungen. Die Methoden der modernen Suchtprävention, Mentalisierung und ein Vortrag über Pornografie-Sucht haben das Angebot abgerundet.
Passend zu dem Schwerpunkt Jugendliche haben wir uns dieses Jahr ans heiße Eisen gewagt, den Film „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ an unserem Kinoabend vorzuführen und es hat sich gelohnt. Auch nach 40 Jahren bewegt der Film noch immer und hat zu einer Podiumsdiskussion mit sehr aktiver Publikumsbeteiligung geführt. Wir haben uns gemeinsam mit dem Publikum der Frage gestellt ob der Film sich für Prävention eignet und in welchen Kontexten er eingesetzt werden kann. Ein Film alleine kann natürlich nie eine ausreichende Präventionsmaßnahme sein, aber eingebettet in die richtigen vor- und nachbereitenden Maßnahmen bietet er trotz seines „Kultstatus“ vor allem für Multiplikator_innen die Möglichkeit über Probleme von Jugendlichen zu sprechen und Konsummotive und Folgen einer Suchterkrankung zu beleuchten. Denn eines wissen wir sicher:
Abschreckung alleine funktioniert als Präventionsmaßnahme nicht.
Sollten Sie überlegen, ein suchtpräventives Angebot für Ihre Schüler_innen, Lehrlinge, Jugendliche zu setzten , wenden Sie sich an das Team der Suchtprävention und Früherkennung. Wir beraten Sie gerne und entwickeln mit Ihnen und für Sie ein passendes Angebot.
Die Frühlingsakademie 2021 haben wir nun abgeschlossen, aber nach der Frühlingsakademie ist vor der Frühlingsakademie und so heißt es für uns bereits für das Jahr 2022 zu planen. Diesmal hoffentlich tatsächlich wieder im Frühling!