Zu uns "gestolpert", um zu bleiben - Interview mit Mitarbeiterin Luise Samm
Liebe Luise, du bist Juristin und hast 2021 in unserer Ambulanz in der Modecenterstraße im Journaldienst angefangen. Was hat dich dazu bewogen, dich im Sozialbereich im Allgemeinen und im Suchtbereich im Speziellen zu bewerben? Sprich, wie bist du auf den Dialog gekommen und was war deine Motivation?
Luise: Ich habe 2021 im Journaldienst in der Ambulanz in der Modecenterstraße begonnen, weil ich schon vor Beginn meines Studiums das Interesse hatte, im sozialen Bereich zu arbeiten. Es war mir wichtig, an einem Ort zu arbeiten, wo ich etwas Sinnvolles mit meinem Wissen bewirken darf. Über den Suchtbereich bin ich jedoch zufällig bei der Suche nach einem „etwas anderen“ Nebenjob gestolpert. Nach meinen ersten Schichten im Journaldienst und Einschulungsterminen wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war.
Wie hast du die Arbeit am Empfang mit den Klient_innen empfunden? Was waren die Herausforderungen für dich und was konntest du mitnehmen?
Luise: Die Arbeit am Empfang und der direkte Kontakt mit den Klient_innen war sehr wertvoll für mich. Ich konnte viel über den Umgang mit unterschiedlichen Menschen lernen. Eine Herausforderung war sicherlich die Vielzahl an unterschiedlichen Situationen und die Notwendigkeit, schnell zu priorisieren. Diese Erfahrung hat mir geholfen, meine Arbeitsweise effizienter zu gestalten.
Mittlerweile bist du als Trainerin im Standort „Suchtprävention und Früherkennung“ (SPF) im Einsatz und arbeitest mit vornehmlich jungen Menschen zum Thema Suchtprävention. Wie kam es zu dieser Entwicklung?
Die Arbeit als Trainerin in der SPF war für mich ein naheliegender nächster Schritt, nachdem ich bereits in Zusammenarbeit mit dem Dialog den rechtlichen Workshop für Schulklassen „Drogen im Recht“ während meiner Tätigkeit beim Legal Literacy Project entwickelt hatte. Mein Interesse an Suchtprävention, insbesondere in der Arbeit mit Jugendlichen, hat sich im Laufe meiner Zeit hier verstärkt.
Inwieweit kannst du deine Expertise aus dem juristischen Fach in deine Arbeit einbringen?
Luise: Mein rechtliches Fachwissen bringe ich in der Arbeit im Dialog auf unterschiedliche Weise ein. Zum einen gebe ich den Klient_innen erste rechtliche Auskünfte, die Themen reichen vom Scheidungsrecht bis hin zu Strafrecht. Zum anderen unterstütze ich die Leitung bei rechtlichen Fragestellungen, beispielsweise beim Aufsetzen von Ausbildungsverträgen oder bei Fragen zur Verschwiegenheit von Psychotherapeut_innen.
