„Fröhliche Weihnacht überall“? Weihnachten für Kinder aus suchtbelasteten Familien
Weihnachten, das als freudiges Familienfest gefeiert wird, stellt für Kinder aus suchtbelasteten Familien oft eine große Herausforderung dar. Studien zeigen, dass ungesundes Trinkverhalten in der Feiertagssaison stark ansteigt, was in betroffenen Familien zu mehr Stress und Konflikten führt. Für diese Kinder wird Weihnachten oft zu einer schmerzhaften Erfahrung bezüglich familiären Unsicherheiten und Spannungen.
Alkohol und Familienturbulenzen
Während viele Familien die Feiertage genießen, verschärfen sich in Haushalten mit Alkoholproblemen die Konflikte. Kinder bemerken den Einfluss des Alkoholkonsums und die Berauschung oft stärker, als Erwachsene dies erwarten würden. Statt einer “fröhlichen Weihnachtszeit” erleben viele Kinder die Feiertage als Quelle von Unsicherheiten, Konflikten und Ängsten.
Die American Psychological Association (APA) berichtet, dass 38 % der Menschen während der Feiertage mehr Stress empfinden. Gründe dafür sind Zeitdruck, finanzielle Belastungen und Familientreffen. Für Kinder in Haushalten mit Suchtproblemen wird dieser Stress durch traumatische Erlebnisse und Vernachlässigung oft noch verstärkt.
Kinder in institutioneller Fremdunterbringung
Für Kinder in Fremdunterbringung lösen die Feiertage oft gemischte Gefühle aus. Die Mehrzahl der Kinder gibt an, ihre leiblichen Eltern zu vermissen, auch wenn die ursprüngliche Umgebung unsicher war. Diese Sehnsucht führt in Kombination mit der aktuellen Wohnsituation der Kinder nicht selten zu Loyalitätskonflikten und emotionalen Ausnahmesituationen, die viel Verständnis erfordern. Weihnachten mit Kindern zu feiern, die Traumata erlebt haben, bedeutet, ihre Gefühle - Trauer, Verlust, Wut, Scham - anzuerkennen. Dies schafft Raum für Sicherheit.
Ein unterstützendes Umfeld schaffen
Um Kindern in dieser Situation ein entspanntes Fest zu ermöglichen, sollten Bezugspersonen Folgendes beachten:
- Ein sicheres, stressfreies Umfeld: Emotionale Sicherheit sollte Vorrang vor Perfektion haben. Reduzieren Sie Stress und legen Sie den Fokus auf Bindung und Geborgenheit.
- Bedeutungsvolle Aktivitäten statt Materialismus: Setzen Sie auf Aktivitäten, die Bindung fördern, anstatt ausschließlich Geschenke in den Mittelpunkt zu stellen.
- Abwesende Angehörige zulassen: Pflegen Sie Traditionen, die verstorbene oder getrennte Familienmitglieder einbeziehen, um Verlust respektvoll anzuerkennen.
Fazit
Durch offene Kommunikation, das Erkennen emotionaler Bedürfnisse und ein stabiles, verständnisvolles Umfeld können Familien und Gemeinschaften dazu beitragen, dass sich diese Kinder geliebt und geschätzt fühlen—selbst in schwierigen Zeiten sowohl innerhalb wie auch außerhalb des suchtbelasteten Haushalts.
